Neue Presse Hannover: Kommentar zu Dioxin-Eiern

Jetzt also wieder Dioxin-Eier. Während dem einen
noch der Mund offen steht vor lauter Verwunderung darüber, wie
Maschinenöl in ein Lebensmittel geraten kann, gibt der nächste schon
Entwarnung: von den paar Eiern, die man ohnehin nur isst, kann man
nicht sterben. Die Bauernfunktionäre weisen auf ihre Klientel als
Opfer hin, die Politik verspricht strengere Kontrollen, der
mutmaßliche Verursacher zeigt sich zerknirscht. Und dann?

Dann kommt garantiert irgendwann der nächste Lebensmittelskandal.
Gammelfleisch, künstlicher Schinken, pestizidbelasteter Fisch,
antibiotikaverseuchtes Schwein – alles schon gehabt. Und alles
äußerst zukunftsträchtig. Denn da gibt es einerseits eine Mischung
zwischen unglaublich laxer Einstellung und krimineller Energie bei
einigen Herstellern und Händlern in der Lebensmittelbranche. Hier
muss klar sein: Pfuscher und Kriminelle gehören an den Pranger.
Andererseits ist da der Verbraucher, der die
„Geiz-ist-geil“-Mentalität verinnerlicht hat und für möglichst gute
Lebensmittel möglichst wenig bezahlen will. Und das in einem Land, in
dem es gefühlt die meisten Kochsendungen und -bücher gibt.

Wer billig will, muss damit rechnen, dass billig eingekauft und
billig produziert wird – so funktioniert nun mal die
Lebensmittelindustrie. Das rechtfertigt kein Gift im Essen,
begünstigt aber die Gefahren. Wer das nicht will, kann sein
Einkaufsverhalten ändern. Möglichst dort seine Lebensmittel beziehen,
wo Qualität überprüfbar ist. Das muss nicht teurer sein, wenn man
regional und saisonal kauft. Es ist aber auf jeden Fall gesünder.

Pressekontakt:
Neue Presse Hannover
Petra Rückerl
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