Neue Presse Hannover: Pfeiffer: Syrer war hochgradig selbstmordgefährdet

Nach dem Suizid des syrischen Terrorverdächtigen
in einer Gefängniszelle in Leipzig zeigt sich der Kriminologe
Christian Pfeiffer aus Hannover entsetzt über die Zustände in Polizei
und Justiz in Sachsen. Im Interview mit der „Neuen Presse“
(Freitagsausgabe) aus Hannover spricht er über eine klar zu
erkennende Selbstmordgefährdung des Dschaber al-Bakr: „Eigentlich
wollte er einen Heldentod sterben. So einer ist hochgradig
selbstmordgefährdet.“

Pfeiffer verwies auf den emotionalen Zustand des 22-Jährigen.
Danach sei er in seinem Vorhaben „erbärmlich gescheitert“, in seinen
Augen ein Versager, der ohnehin entschlossen gewesen sei zu sterben.
Man hätte den Mann in einer Zweierzelle mit einem arabisch
sprechenden Untersuchungshäftling unterbringen oder ihn in der Zelle
lückenlos überwachen müssen.

Pfeiffer sieht zudem strukturelle Probleme im Polizei- und
Justizbereich: „Das sieht man ja auch daran, dass in Sachsen fünfmal
so viele rechtsextrem motivierte Taten passieren wie im Rest der
Republik.“ In der Landesregierung fehle ihm das Problembewusstsein,
sagte Pfeiffer.

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