Weiter, immer weiter. Es wird gebuddelt, bis die
Züge fahren. Koste es, was es wolle. Denn ein Ausstieg käme noch
teurer. Sagt die Bahn. Und der Aufsichtsrat frisst die Zahlen in sich
hinein, als handele es sich um läppisches Kleingeld. Auch
Verkehrsminister Ramsauer nickt die Kostensteigerung von sage und
schreibe zwei Milliarden Euro mal locker ab. Der CSU-Mann hat ja in
Berlin Flughafen-Erfahrung gesammelt. Der weiß, wie man Geld
versenkt.
Und irgendwie kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass bei
solchen Großprojekten weder vernünftig beaufsichtigt noch anständig
beraten wird. Nicht einmal die grün-rote Landesregierung oder der
grüne Stuttgarter Oberbürgermeister bringen die Kraft auf, dem
Wahnsinnsprojekt noch ein Ende zu bereiten. Sie weigern sich
lediglich, die Mehrkosten mitzutragen. Dabei dürften die Gerichte
irgendwann zu dem Schluss kommen „mitgefangen, mitgehangen“. Und dann
zahlt die Zeche mal wieder der Steuerzahler.
Mit ihrer Argumentation stellt sich die Deutsche Bahn so etwas wie
einen Blankoscheck aus. Es scheint, als habe Bahnchef Grube von der
Kanzlerin gelernt, die ihre Politik auch stets als alternativlos
bezeichnet, egal, wie dramatisch die Folgen schließlich sind.
„Stuttgart 21“ ist ein Milliardengrab. Denn wenn die Kosten schon
bei Baubeginn derart explodieren, muss Böses befürchtet werden.
Befürworter und Betreiber aber haben längst den Tunnelblick. Und
irgendwann käme eine Umkehr wirklich teurer. Also wird Grubes Grube
weitergebaut. Und schrecklich mahnen aus der Ferne die Hamburger
Alptraum-Philharmonie und der Berliner Pannen-Airport.
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Petra Rückerl
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