Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Anti-Terror-Einsatz der USA Brutstätten des Hasses DIRK HAUTKAPP, WASHINGTON

Die durchwachsene Bilanz des Doppelschlags, den
Amerika gegen den islamistischen Terrorismus unternommen hat, passt
ins Bild. Der Supermacht gelingt es immer wieder, ob durch
Drohnenangriffe oder waghalsige Nacht-und-Nebel-Aktionen von
Spezialeinsatzkräften, hochrangige Kader des interkontinental
vernetzten Terrornetzwerks aus dem Spiel zu nehmen. Die Brutstätten
des Hasses, der sich zuletzt in dem Blutbad in einem kenianischen
Einkaufszentrum entlud, sind bis heute aber nicht einmal ansatzweise
trockengelegt. Ob Somalia, der Jemen, Nigeria, Libyen oder neuerdings
Syrien – überall, wo Amerika über Jahre dreistellige Millionensummen
in den Anti-Terror-Kampf investiert hat, haben die Gegenmächte an
Zulauf gewonnen und sich „sichere Häfen“ geschaffen. Technisch
versiert, bestens vertraut mit der Kraft sozialer Medien, etablierten
sich vor allem im sozial und wirtschaftlich labilen Afrika Gruppen
wie Al Schabaab, die an die Zerstörungskraft heranreichen, die El
Kaida einst in Afghanistan aufgebaut hat. Solange Amerika gemeinsam
mit lokalen Regierungen kein Mittel gegen diese Rekrutierungsbecken
für die Osama bin Ladens von morgen und übermorgen findet, werden
einzelne Festnahmen oder gezielte Tötungen die Welt kein bisschen
sicherer machen.

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