Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Ein
Wettlauf, der zeitgleich an verschiedensten Schauplätzen stattfindet
und der derzeit nur Verlierer und Verluste kennt. Nur wenige
Techniker, die „Fukushima 50“ genannt werden, versuchen verzweifelt,
einen Super-GAU zu verhindern. Märtyrer der Neuzeit, die mit
kläglichen Mitteln gegen die Gewalt der Kernschmelze ankämpfen. Sie
nehmen wissentlich den Tod an, um das zu erwartende atomare Martyrium
ihrer Landesleute wenigstens zu mindern. Die Tragödie von Fukushima
verstellt den Blick auf das Leid der Menschen in den von Erdbeben und
Tsunami zerstörten Norden Japans. Der unfassbaren Zerstörung gesellt
sich die ebenso unfassbare Wahrnehmung zu Seite, dass eine
hochentwickelte Zivilisation wie die Japanische offensichtlich nicht
in der Lage ist, auch am siebten Tag nach der Naturkatastrophe
apokalyptische Zustände abzuwenden. Zehntausende Menschen hungern,
dürsten und frieren. Es fehlt an allem, nur nicht an menschlichem
Leid. Angesichts dieses Chaos– erstaunt die Besonnenheit der Japaner.
Sie erdulden eine Regierung, die unfähig scheint, die Dinge zu
ordnen. Sie ertragen die Führung des Stromgiganten Tepco, die vor
Tagen noch ein Ausbund an Arroganz war und jetzt den Zerknirschten
darbietet. Aus der Ferne überkommt einen ohnmächtige Wut. Es ist an
der Zeit, sie zu überwinden und produktiv zu machen. Wir warten auf
Spendengalas der TV-Sender.
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