Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Flüchtlingsdrama in der Welt nimmt zu Mehr Demut zeigen MATTHIAS BUNGEROTH

Es sind mehr als bedrückende Zahlen, die die
Vereinten Nationen aktuell vorlegen. Mehr als 45 Millionen Menschen
weltweit befanden sich Ende vergangenen Jahres auf der Flucht. Den
meisten von ihnen fehlt es an den absolut lebensnotwendigen Dingen:
Essen, Trinken, Arbeit, ein Dach über dem Kopf – und Sicherheit. Die
Zahlen sollten unsere westliche Wohlstandsgesellschaft zu mehr Demut
veranlassen. Denn nicht selten wird die Zuwanderungsdiskussion bei
uns – mal unverblümt, mal auch nur subtil – unter dem Generalverdacht
des sozialen Schmarotzertums geführt. Die Menschen, von denen in
dieser Statistik die Rede ist, treibt die blanke Not und die Angst,
in ihrer Heimat in einen tödlichen Krieg hineingezogen zu werden, auf
die Wanderschaft in eine oft völlig unvorhersehbare Zukunft. Ein
Schritt der Entwurzelung von der eigenen Heimat, den keine Familie
mit Kindern auf der ganzen Welt leichtfertig oder aus schnöden,
vordergründig materiellen Motiven tut. Das sollten wir alle im
Hinterkopf haben, wenn sich die Mitglieder des Stammtischs in der
Eckkneipe mal wieder die Köpfe heißreden.

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