Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar PCB-belastete Eier aus OWL Bio ist nicht gleich Bio SANDRA SPIEKER

Es ist schon merkwürdig: In Eiern eines Biohofs
wird dioxinähnliches PCB gefunden. Diese Tatsache war aber schon zwei
Wochen lang bekannt. Dann kam heraus, dass auch nach der Sperrung des
Hofs mehrere tausend Eier das Gelände verließen. Die Verbraucher sind
extrem verunsichert. Die Auszeichnung „Bio“, mit der der Verbraucher
sich immer auf der sicheren Seite wähnte, bekommt Risse. Denn Bio, so
zeigt es der aktuelle Fall, ist anscheinend nicht gleich Bio. Die
Ställe mit den 25.000 Legehennen, die Bio-Eier produzieren, liegen
direkt neben solchen, aus denen konventionelle Eier kommen. Die
sollen aber kurioserweise kein PCB enthalten. Wie kann es also sein,
dass bei vermeintlich strengeren Kontrollen Giftstoffe in Bio-Eiern
auftauchen? Die Eier aus Stemwede wurden nach EU-Richtlinien
ausgezeichnet. Insider sagen, die EU-Kontrollen seien sehr lasch.
Strenger seien sie auf Bioland-Höfen und bei Demeter-Betrieben. Die
Letzteren sind am Ende wohl die Leidtragenden der Affäre. Bio hin
oder her: Was bleibt, ist der Ruf nach mehr und einheitlichen
Kontrollen – wie bei jedem Lebensmittelskandal.

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