Die Schüler von heute wachsen in einer Welt auf,
in der digitale Medien zunehmend das Leben prägen und in allen
Bereichen Einzug gefunden haben. Die Nutzung von Smartphones ist
selbstverständlich, weil von klein auf gelernt. In vielen Schulen
endet diese Welt jedoch abrupt, weil die Digitalisierung nur
schleppend vorankommt. In einigen Kommunen sind Schulen nicht an die
Breitbandversorgung angeschlossen, in anderen läuft der
Informatikunterricht noch immer in dem einzigen vorhandenen
Computer-Raum. Die Folge: Die Förderung von Schülern, die
Vereinfachung von Kommunikation und die Weiterentwicklung von
Unterricht als Chancen der Digitalisierung werden nicht ausgeschöpft.
Eine Entwicklung, die die wohl wichtigsten Aufgaben der Schule
gefährdet – den Bildungs- und den Erziehungsauftrag. Die
Landesregierung in NRW will dieses Problem nun lösen, indem sie
Schülern die Nutzung privater Smartphones im Unterricht erlaubt. Das
Prinzip ist eine gute Ergänzung, jedoch kein tragfähiges Konzept für
die Digitalisierung von Schulen, weil es zu viele Schwachstellen hat.
Zum einen sind Schüler sehr unterschiedlich ausgestattet und zum
anderen sind Lehrer im Bereich Medienkompetenz sehr unterschiedlich
ausgebildet. Eine gefährliche Kombination, die zu weniger
Chancengerechtigkeit führt. Die Notlösung der Landesregierung kann
deshalb nur ein Anfang sein, denn um die Chancen der Digitalisierung
zu nutzen und den Risiken angemessen zu begegnen, darf die digitale
Ausstattung von Schulen nicht weiter auf die lange Bank geschoben
werden.
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