Laut der Antidiskriminierungsbeauftragten für die
Berliner Schulen, Saraya Gomis, gab es im vergangenen Jahr an
Berliner Schulen insgesamt zwölf antisemitische Vorfälle.
»Antisemitismus an Berliner Schulen ist ein Problem«, sagte Gomis der
in Berlin erscheinenden Tageszeitung »neues deutschland«
(Dienstagausgabe). Schulen seien ein Spiegelbild der Gesellschaft,
dementsprechend gebe es an Schulen ebenso Antisemitismus wie überall
sonst. Studien würden jedoch zeigen, dass sich nur rund zwei Prozent
der Betroffenen melden würden, so die
Antidiskriminierungsbeauftragte.
Am vergangenen Wochenende war ein antisemitischer Vorfall an der
Paul-Simmel-Grundschule in Tempelhof bekannt geworden. Die
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie bestätigte am
Montag, dass die entsprechende Schülerin kurz vor den Ferien von
einem Jungen gefragt wurde, ob sie jüdisch sei. Danach habe der Junge
mehrfach laut »Jude« gerufen. Nach Anhörung der Beteiligten seien die
Eltern des Jungen einbestellt worden. »Wir dulden keinerlei
Diskriminierung und nehmen jeden Fall sehr ernst«, betonte
Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) am Montag. In dem konkreten
Fall müsse »konsequent gehandelt werden«.
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