Der rot-rot-grüne Senat in Berlin will 25 weitere
sogenannte Modulare Unterkünfte (MUF) für Geflüchtete errichten. Dies
geht aus einer Standortvorschlagsliste der Senatsverwaltungen für
Integration, Stadtentwicklung und Finanzen hervor, die in der
Senatssitzung am kommenden Dienstag diskutiert werden soll. »Wichtig
ist das Prinzip, dass zwei Unterkünfte pro Bezirk gebaut werden
sollen«, erklärte Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD)
der in Berlin erscheinenden Tageszeitung »neues deutschland«
(Wochenendausgabe). Da es in einem Bezirk im Süden Berlins zwei
kleinere und eine größere Unterkunft sein sollen, geht es insgesamt
um 25 Unterkünfte in modularer Bauweise. Der Finanzsenator rechnet am
Ende mit deutlich über 10.000 Unterbringungsplätzen, derzeit sind im
Durchschnitt 500 Menschen an einem MUF-Standort untergebracht.
In den vergangenen zwei Jahren wurden bereits elf der modularen
Unterkünfte fertiggestellt, 18 weitere befinden sich derzeit in
Planung und im Bau. Mit den 25 neuen Standorten könnten es am Ende 53
solcher Unterkünfte mit abgeschlossenen Wohneinheiten sein. »Wir
landen ungefähr bei dem, was wir uns vorgestellt haben«, sagte
Kollatz-Ahnen dem »nd«.
Anfang 2016 hatte noch die damalige Große Koalition beschlossen,
60 sogenannte MUFs zu errichten. Über die geplanten Standorte hatte
es zuletzt mit den Bezirken heftige Diskussionen gegeben. Diese
dürften sich an der neuen Vorschlagsliste neu entfachen. »Bis heute
habe ich keine Reaktion des Senats und null Information zu der
Vorschlagsliste«, sagte die Bezirksbürgermeisterin von
Marzahn-Hellersdorf, Dagmar Pohle (LINKE), dem »neuen deutschland«.
In dem östlichen Bezirk sind derzeit deutlich mehr Flüchtlinge
untergebracht als andernorts in der Hauptstadt.
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