Nach antisemitischen Hasspostings gegen den
Berliner Restaurantbesitzer Yorai Feinberg hat der Repräsentant der
Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Mike Samuel Delberg, Kritik am sozialen
Netzwerk Facebook geübt. »Es kann nicht sein, dass Facebook einen
Beitrag von einem Juden löscht, der sich gegen Antisemitismus zur
Wehr setzt«, sagte Delberg der in Berlin erscheinenden Tageszeitung
„neuen deutschland“ (Mittwochausgabe). Delberg forderte von dem
sozialen Netzwerk mehr Sensibilität im Umgang mit kritischen Posts
über Hassreden und Antisemitismus.
Anfang der Woche war bekannt geworden, dass Yorai Feinberg, der in
Berlin-Schöneberg ein israelisches Restaurant betreibt, unzählige
Hassmails und Anrufe von Antisemiten bekommt. Feinberg hatte einen
Teil der gegen ihn gerichteten Hassmails auf seiner Facebookseite
veröffentlicht und wurde daraufhin von dem sozialen Netzwerk
gesperrt. Der Gastronom habe gegen die »Standards hinsichtlich
Hassrede« verstoßen, hieß es. Auch Delberg war zwischenzeitlich von
Facebook gesperrt worden, nachdem er Feinbergs Beitrag verbreitet
hatte. Von der Berliner Polizei forderte Delberg ein aktives Vorgehen
gegen die antisemitische Hetze gegen Restaurantbesitzer Feinberg. Es
sei ein Unding, dass in Deutschland ein jüdischer Bürger über die
Medien und die Öffentlichkeit nach Hilfe suchen müsse, »weil Polizei
und Staatsanwaltschaft offenbar hilflos gegenüber Antisemiten sind«.
Als Zeichen der Solidarität rief Delberg alle Berliner zu Besuchen im
Restaurant »Feinberg–s« in der Fuggerstraße auf.
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