Bauern bleiben nach Dürresommer auf Schaden von
2,5 Milliarden Euro sitzen
Verbandspräsident Rukwied: Gesellschaftliche Debatte macht
Landwirten zu schaffen
Osnabrück. Trotz der millionenschweren Dürrehilfe von Bund und
Ländern bleiben die deutschen Bauern nach dem Dürresommer 2018 auf
einem Milliardenschaden sitzen. Im Interview mit der „Neuen
Osnabrücker Zeitung“ sagte Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied:
„Selbst wenn wir die in Aussicht gestellten Dürrehilfen in Höhe von
340 Millionen Euro abziehen, bleiben etwa 2,5 Milliarden Euro an
Schäden.“ Betroffene Betriebe seien über die nächsten Jahre hinweg
belastet.
„Dieser Sommer wirkt nach“, sagte Rukwied. Mehr als 8000 Betriebe
hätten deutschlandweit einen Antrag auf Dürrehilfe in den
Bundesländern gestellt. „Das zeigt auch die große Not.“ Neben der
finanziellen Not litten viele Landwirten aber auch unter der
gesellschaftlichen Debatte. „Sie wollen nicht ständig Sündenbock
sein“, sagte Rukwied vor Beginn der Agrar- und Ernährungsmesse „Grüne
Woche“ in Berlin. „Landwirte ernähren die Bevölkerung und sind
gleichzeitig in Bereichen wie Umwelt- und Tierschutz aktiv und
innovativ.“ Diese Leistungen würden aber nicht anerkannt.
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Rukwied: Bestand der Wölfe in Deutschland muss reguliert werden
Bauernpräsident fordert Bejagung von Raubtieren zum Schutz der
Weidehaltung
Osnabrück. Der Bauernverband hat seine Forderung nach einer
Begrenzung der Zahl der Wölfe erneuert. Im Interview mit der „Neuen
Osnabrücker Zeitung“ sagte Verbandspräsident Joachim Rukwied, es
reiche nicht, allein sogenannte Problemwölfe abzuschießen, die
mehrfach Zäune überwunden haben. „Der Wolf ist in Deutschland nicht
mehr gefährdet“, sagte Rukwied angesichts der Ausbreitung der
Raubtiere. „Wenn wir die Weidehaltung in Deutschland, also auf den
Deichen in Norddeutschland oder den Almen im Süden, erhalten wollen,
dann kommen wir um eine Bestandsregulierung der Wölfe nicht umhin.“
Es dürfe nicht sein, dass der Wolf die Weidehaltung verdränge.
„Deutschland ist Kulturraum und keine Wildnis“, sagte Rukwied.
Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) hatte sich zuletzt für
eine „gemäßigte Bestandsregulierung“ der Raubtiere ausgesprochen. Ein
Treffen mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) in der
vergangenen Woche brachte aber zunächst kein Ergebnis.
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