Bundesländer melden Probleme mit neuen
Dienstpistolen für Polizisten von Heckler&Koch
Beamte in vier Ländern betroffen – Hersteller Heckler&Koch:
Befinden uns im Dialog
Osnabrück. Die Polizeibehörden mehrerer Bundesländer haben
Probleme mit neuen Dienstpistolen aus dem Hause „Heckler&Koch“. Das
berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“. Bereits bekannt waren
technische Schwierigkeiten mit den Pistolen vom Typ SFP9 in Berlin
und Mecklenburg-Vorpommern. Auf Anfrage der Zeitung meldeten nun auch
Brandenburg und Sachsen Nachrüstungsbedarf. Die Bundesländer hatten
die Pistole als neue Standardhandfeuerwaffe für ihre Landespolizisten
bestellt. Ein Sprecher des Waffenproduzenten sagte auf Anfrage der
Zeitung, „Heckler&Koch“ befände sich „in einem ebenso professionellen
wie konstruktiven Dialog“ mit den Bundesländern. Mögliche Probleme
würden gemeinsam erörtert.
In Berlin waren herausfallende Magazine und mangelnde
Treffsicherheit der Waffen bemängelt worden. Teillieferungen
entsprächen nicht den „Vorgaben an ein einwandfreies Produkt“, hieß
es von der Berliner Polizei. Auch Mecklenburg-Vorpommern hatte
Probleme öffentlich gemacht. In einer Antwort auf Anfrage der
Linken-Fraktion hieß es: „Die Pistolen der letzten Lieferung aus 2018
erfüllen die vertraglich vereinbarten Anschussbedingungen nicht.“ Es
seien Mängelansprüche bei „Heckler & Koch“ geltend gemacht worden,
mehrere Hundert Exemplaren sollen zurückgeschickt worden sein.
Zuvor musste bereits in Mecklenburg-Vorpommern eine Feder
nachgerüstet werden, weil es zu Problemen bei der Schussabgabe hätte
kommen können. Das war auch in Sachsen nötig. Der Freistaat hat nach
Angaben des Innenministeriums bislang 11.000 Pistolen des Typs SFP9
erhalten. Von der Gewerkschaft der Polizei hieß es auf Nachfrage,
dass die Federn in Einzelfällen bis zu dreimal hätten ausgetauscht
werden müssen. Brandenburg meldete, dass „einige Waffen“ einer
Lieferung im Jahr 2017 „nicht zu 100 Prozent den Anforderungen“
entsprochen hätten. Ein zu geringes Abzugsgewicht und die Justierung
des Korns seien negativ aufgefallen.
Keine Probleme meldeten Niedersachsen (18.000 Pistolen) und Bayern
(40.000 Pistolen) mit der neuen Dienstpistole. Insgesamt umfassen die
Verträge des Waffenherstellers mit den Bundesländern mehr als 100.000
Pistolen, der Gesamtpreis liegt laut „NOZ“ bei über 44 Millionen
Euro.
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