Hausärzte lehnen Gebühr für Notaufnahme ab
Verband: Man sollte das Problem deutlich früher anpacken
Osnabrück. Die deutschen Hausärzte lehnen die von der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung vorgeschlagene Gebühr für den
Besuch einer Notaufnahme ab. „Wir halten nichts von einer
Notaufnahme-Gebühr“, sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen
Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, im Gespräch mit der „Neuen
Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). Es bestehe die Gefahr, dass echte
Notfälle abgeschreckt würden. „Man sollte das Problem deutlich früher
anpacken und nicht erst, wenn die Patientinnen und Patienten schon
vor dem Krankenhaus stehen.“
Weigeldt plädierte für ein System, in dem der Hausarzt der feste
Ansprechpartner des Patienten ist. Dazu könne es helfen, sich bei
einem Hausarzt seiner Wahl einzuschreiben. Studien zeigten, dass
dadurch die Notaufnahmen entlastet werden könnten. In diesem
Zusammenhang sei es sinnvoll, wenn die Krankenkassen Patienten, die
sich freiwillig daran halten, an den finanziellen Einsparungen
beteiligen würden. „Damit wäre mehr erreicht als mit irgendwelchen
Straf-Zahlungen“, sagte der Mediziner. Er forderte, die
Allgemeinmedizin zu stärken.
Der Idee, niedergelassene Ärzte in Krankenhäusern einzusetzen,
erteilte Weigeldt eine Absage. „Immer noch fehlen in vielen Regionen
Hausärztinnen und Hausärzte. Wenn diese jetzt auch noch den
Bereitschaftsdienst in Krankenhäusern übernehmen sollen, dann fehlen
sie in der ambulanten Versorgung.“ Das würde die Situation nur
verschlimmern.
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