Trend zeigt nach unten – Bundeskriminalamt:
Fälle zumeist harmlos
Osnabrück.- Auch mehr als zwei Jahre nach der Flüchtlingskrise
gelten in Deutschland immer noch 5288 Flüchtlingskinder und
-jugendliche als vermisst. Das zeigen Zahlen des Bundeskriminalamtes
(BKA), die der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Montag) vorliegen. Die
jungen Flüchtlinge sind ohne Begleitung nach Deutschland gekommen,
wurden registriert und verschwanden dann aus Aufnahmelagern und
Unterkünften.
Der Trend zeigt aber deutlich nach unten: Vor einem Jahr, Anfang
2017, galten noch knapp 8350 unbegleitete und geflüchtete Kinder und
Jugendliche als verschwunden. Die Zahlen waren mit dem
Flüchtlingsstrom 2015/2016 nach oben geschnellt. Grund für den
Rückgang ist, dass inzwischen weniger Flüchtlinge nach Deutschland
kommen, viele Kinder wieder aufgetaucht sind und doppelte Meldungen
aufgeklärt werden konnten. Derzeit sind nach BKA-Angaben die meisten
verschwundenen Jugendlichen im Alter zwischen 14 bis 17 Jahren
(4320), nur 968 unbegleitete Flüchtlinge waren Kinder bis 13 Jahre.
Meist sei die Sache harmlos und die Fälle hätten keinen
kriminellen Hintergrund, berichtete die Behörde. Viele
Flüchtlingskinder und -jugendliche reisten einfach weiter zu ihrer
Familie oder zu Freunden, ohne sich in der Aufnahmeeinrichtung
abzumelden. Betreuer und Jugendämter geben dann eine
Vermisstenanzeige auf – und die Namen bleiben in der
Fahndungsdatenbank stehen. Die Statistik werde auch durch mehrfache
Registrierungen nach oben verzerrt, etwa wegen verschiedener
Schreibweisen desselben Namens oder Meldungen an mehreren Orten.
Der Rückgang bei den vermissten Flüchtlingen hat auch die
Gesamtzahl der in Deutschland vermissten Menschen sinken lassen. Laut
Bundeskriminalamt sind derzeit 14.220 Personen in der
Vermisstenstatistik registriert – vor einem Jahr (Anfang 2017) waren
es noch 17.190.
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