Vorsitzender Rainer Wendt: Wir müssen mit dem
Schlimmsten rechnen
Osnabrück.- Als Lehre aus dem Großeinsatz der Polizei in einer
Flüchtlingsunterkunft im baden-württembergischen Ellwangen hat die
Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) von der Bundesregierung ein
Sicherheitskonzept mit strengen Auflagen für die geplanten
Ankerzentren gefordert. Der DPolG-Vorsitzende Rainer Wendt sagte in
einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Montag): „Die
Ankerzentren brauchen eine sorgfältige Vorbereitung. Die Sicherheit
der Einsatzkräfte muss dabei oberste Priorität haben.“
So fordert die Gewerkschaft für diese Aufnahmezentren bauliche
Vorgaben wie Schleusen am Eingang mit Zugangskontrollen, damit
Asylbewerber keine Waffen und Drogen einschmuggeln können. Es müsse
Fluchträume für das Personal geben, wohin sich die Betreiber vor
Gewaltattacken flüchten könnten. Nach außen müsse die Anlage umzäunt
sein. Die DPolG fordert auch eine umfassende Überwachung durch
Videokameras und freie Zugangswege für Einsatzkräfte.
Nach dem Vorfall in Ellwangen, wo sich Flüchtlinge mit Gewalt der
Abschiebung eines Togoers widersetzt hatten, rechnet die DPolG
künftig mit noch mehr gewalttätigen Auseinandersetzungen in
Asylunterkünften: „Wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen“, sagte
Wendt: „Bewohner aus afrikanischen Ländern haben in der Regel keine
Bleibeperspektive und empfinden wenig Scheu, sich auch mit Gewalt
gegen ein Eingreifen der Polizei zu wehren, um so einen weiteren
Aufenthalt in Deutschland notfalls zu erzwingen.“
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