NOZ:Ökologischer Verband Demeter begrüßt EuGH-Urteil: Gentechnik löst keine Ernährungsprobleme

Ökologischer Verband Demeter begrüßt
EuGH-Urteil: Gentechnik löst keine Ernährungsprobleme

Vorstandsmitglied Gerber: Politik muss auf Durchsetzung von
Gentechnikrecht pochen

Osnabrück. Neue Gentechnikverfahren unterliegen grundsätzlich den
Auflagen nach der Gentechnik-Richtlinie der Europäischen Union, hat
der Europäische Gerichtshof mit seinem heutigen Urteil entschieden.
Der ökologische Verband Demeter begrüßt die Entscheidung. „Der EUGH
hat klargestellt, dass auch für neue Gentechnikverfahren der
Vorsorgegrundsatz gilt. Die Politik muss jetzt konsequent dafür
sorgen, dass das Gentechnikrecht entsprechend umgesetzt wird“, sagte
Vorstandsmitglied Alexander Gerber im Gespräch mit der „Neuen
Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag). Es gehe nicht um eine
Einschränkung der Forschungsfreiheit, sondern um klare Regeln zum
Schutz von Umwelt und Verbrauchern, sagte Gerber.

Das Argument, Gentechnik könne die Ernährungsprobleme der Welt
lösen, bezeichnete Gerber als „Mär der Agrarindustrie“. Viel
entscheidender seien gerade in den vom Hunger betroffenen und
kleinbäuerlichen Strukturen geprägten Ländern genetische Vielfalt,
Humuswirtschaft, Verringerung von Ernteverlusten, Bildung und Zugang
zu Land. „Gebraucht wird deshalb mehr Forschung, die Agrarökosysteme
und den sozialen Kontext einbezieht“, sagte Gerber.

Demeter ist der einzige ökologische Verband, der weltweit ein Netz
von selbstständig zertifizierenden Organisationen aufgebaut hat.
Momentan hat Demeter-International 18 Mitglieder und fünf
Gastmitglieder aus Europa, Asien, Amerika, Afrika und Neuseeland. So
steht Demeter-International für rund 5000 Erzeuger mit mehr als
170.000 Hektar Anbaufläche in mehr als 50 Ländern.

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