Patientenschützern warnen vor Vernachlässigung
ambulanter Pflege
Stiftungsvorstand Brysch fordert Ausbau des Sofortprogramms zur
häuslichen Versorgung
Osnabrück. Angesichts des Personalmangels bei ambulanten
Pflegediensten in Niedersachsen warnt die Deutsche Stiftung
Patientenschutz vor einem bundesweiten Problem. „Immer mehr der
13.300 ambulanten Pflegedienste in Deutschland finden keine neuen
Mitarbeiter. So müssen Pflegebedürftige abgewiesen oder bestehende
Verträge gekündigt werden“, warnte Stiftungsvorstand Eugen Brysch im
Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag). Damit
erodiere das deutsche Pflegesystem, das auf das Prinzip setze,
ambulante Pflege der stationären vorzuziehen. Leidtragende seien die
pflegebedürftigen Menschen und ihre Angehörigen.
Brysch forderte: „Wenn Bundesgesundheitsminister Spahn wirklich
verstanden hat, muss er sein Sofortprogramm bei der häuslichen Pflege
deutlich ausbauen. Wichtigste Maßnahme ist, die Leistungen der
Pflegeversicherung für professionelle Pflege um 500 Euro zu erhöhen.“
Nur so könnten die Pflegebedürftigen Dienste bezahlen, die ihre
Mitarbeiter dann anständig entlohnen. Die Deutsche Stiftung
Patientenschutz forderte in diesem Zusammenhang auch eine
angemessenere Honorierung der Wegezeiten. Ebenso gelte es, den
Wiedereinstieg in den Pflegeberuf gerade im ambulanten Bereich mit
dem Sofortprogramm zu fördern.
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