Ostsee-Zeitung: Amseln in Gefahr: Killervirus erreicht MV

Rostock. Die Amsel-Seuche hat
Mecklenburg-Vorpommern erreicht: Zum ersten Mal wurde im Nordosten
das tödliche Usutu-Virus jetzt bei einer Amsel festgestellt, die in
der Nähe von Wismar verendet ist. „Wir erleben derzeit den bislang
größten Ausbruch des Usutu-Virus– in Zentraleuropa“, erklärt Renke
Lühken, Ökologe beim Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin
(BNITM) in Hamburg. In dem Institut war auch die Amsel aus MV
untersucht worden. Der ursprünglich aus Südafrika stammende Erreger
wird von Stechmücken übertragen. „Durch die hohen Temperaturen in
diesem Sommer konnte sich das Virus in den Mücken noch besser
vermehren“, erklärt Renke Lühken. Knapp 9000 Fälle von erkrankten
oder toten Vögeln, die mutmaßlich mit dem Usutu-Virus infiziert
waren, sind dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in diesem Jahr
bislang gemeldet worden. Zwei weitere verendete Amseln wurden jetzt
beim Veterinäramt Rostock abgegeben. Die Vögel sollen in dieser Woche
im Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems untersucht
werden, erklärt die FLI-Expertin für das West-Nil-Virus, Ute Ziegler.

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