Ostsee-Zeitung: Kommentar zur Rente mit 67

Selten wird so um den heißen Brei herumgeredet wie
bei den Themen Rente und Gesundheit. Kein Wunder, geht es doch nicht
darum, dem Wähler Wohltaten zu verkaufen. Es darf also als beinahe
mutig bezeichnet werden, wenn Sozialministerin Ursula von der Leyen
feststellt: „Die Rente mit 67 ist demografisch und finanziell
unabdingbar“. Kleine Übersetzung: „Die Leute leben immer länger. Dann
sollen sie auch länger arbeiten. Wir haben ohnehin keinen anderen
Plan.“ Die Wahrheit der Rente mit 67: Ohne robuste Gesundheit und
einen treuen Arbeitgeber bedeutet sie für Millionen nichts weiteres
als eine Rentenkürzung. Gerade mal 23,4 Prozent aller Deutschen
zwischen 60 und 65 Jahren arbeiten in sozialversicherungspflichtigen
Jobs. Mag sein, dass diese Quote steigt. Nicht einmal
Berufsoptimisten glauben aber, dass künftig die Mehrzahl der
Arbeitnehmer bis 67 durchrackert.

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Jan-Peter Schröder
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