Rheinische Post: Ewiger Streit ums Klima Kommentar Von Rainer Kurlemann

Das Ritual zum Auftakt dieser Verhandlungsrunde
um den Klimaschutz kennen wir. Wissenschaftler und Umweltaktivisten
betonen: Es sei nun endlich Zeit zum Handeln – so wie es bei den
letzten Sitzungen der Staatengemeinschaft schon endlich Zeit zum
Handeln war. Die Zweifler erklären alles als Zufall oder Unfug.
Politiker verweisen darauf, dass es gewohnt schwer werde,
Fortschritte zu erreichen und sich nun doch bitte der Andere bewegen
möge. Ebenso verlässlich wie das Geplänkel der ersten Tage ist das
Schrumpfen des Eises am Nordpol und der Anstieg der
Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre. Auch die Ergebnisse von
Doha werden dieses Muster der Wiederholung wohl bestätigen. Der
Konferenzzirkus wird kaum mit einer wirksamen Waffe zum Klimaschutz
enden. Klimakonferenzen leiden an ihrer Größe und der mangelnden
Vorbereitung auf höchster Regierungsebene. Bevor mehr als 190 Staaten
diskutieren, sollten sich die wichtigsten Nationen auf einen
wirkungsvollen Fahrplan geeinigt haben. Der fehlt – wieder einmal.

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