Noch vor zwei Jahren sah es so aus, als müssten
sich die 20 Millionen Rentner in Deutschland auf Jahre der Null- und
Mini-Rentenrunden einstellen. Dank exzellenter Lage am Arbeitsmarkt
hat sich die Prognose ins Gegenteil verkehrt. Das ist eine gute
Nachricht. Doch die rosige Lage der Ruheständler darf nicht darüber
hinwegtäuschen, dass sich in den nächsten zehn bis 20 Jahren
schrittweise Altersarmut in Deutschland breit machen wird. Das
bisherige Konzept der Bundesregierung gegen Altersarmut setzt
lediglich ein paar Anreize, privat vorzusorgen und möglichst lange
Zeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung zu sammeln. Das ist
nicht verkehrt, wird aber das Problem der künftigen Altersarmut nicht
wirklich bekämpfen können. Denn betroffen sein werden Menschen, mit
langen Phasen der Erwerbslosigkeit, der Krankheit oder der
Selbstständigkeit mit sehr geringem Einkommen. Diese Probleme
bedürfen einer großen Lösung, die nicht allein darauf setzt, dass die
Probleme in der Rentenversicherung abgefangen werden.
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