Jeder Behandlungsfehler durch Ärzte ist einer
zu viel. Falsche Hüftprothesen, unnötige Knieoperationen oder zu spät
erkannte Darmverletzungen – für Patienten kann das schlimme Folgen
haben, bis hin zum Tod. Offiziell liegt die Fehlerzahl nur im
Promillebereich, die Dunkelziffer aber ist viel höher.
Behandlungsfehler lassen sich nur schwer nachweisen, viele Betroffene
melden sich deshalb nicht. Bei ihnen liegt im Streitfall die
Beweislast. Wichtigster Grund für Behandlungsfehler: die mangelnde
Zeit in Praxen und Kliniken. Ärzte stehen überall unter zunehmendem
Zeitdruck – aus Personalmangel, wegen zu rigiden Kostenmanagements
oder übersteigerten Gewinninteresses. Gewinnmaximierung kann fatale
Folgen haben. Für die richtige Behandlung ist sie keine gute
Voraussetzung. Patienten und Ärzte brauchen vielmehr Ruhe und Zeit
dafür. Umso dringlicher ist, die Zahl der Ärzte dort zu steigern, wo
Patienten die vollsten Wartezimmer vorfinden – in den ländlichen
Räumen, aber auch in den dichter besiedelten, aber
strukturschwächeren Regionen. Patienten dürfen nicht zu Waren werden.
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