Das Krankenhaus-System liegt auf der
Intensivstation, wie der jüngste RWI-Report klar macht. Jedes dritte
Haus schreibt rote Zahlen, jedes achte ist von Insolvenz bedroht. Nun
sind Infusionen (mehr Geld für Investitionen) und eine radikale
Operation (große Klinik-Reform) notwendig. Klar ist, dass die Länder
über Jahre ihren Investitions-Verpflichtungen nicht nachgekommen
sind. Patienten, die in rotten Gebäuden und veralteten
Operationssälen behandelt werden, können ihre Beschwerden an die
Ministerpräsidenten schicken. Als Ausrede sollten sie nicht
akzeptieren, dass man wegen der Schuldenbremse kein Geld hat. Dies
ist nur eine Frage der Prioritäten-Setzung, zumal die Länder, deren
Ausgaben vor allem in Schulen und Hochschulen fließen, im Vergleich
zum Bund Gewinner einer alternden Gesellschaft sind. Klar ist aber
auch, dass wir zu viele Krankenhäuser haben, vor allem zu viele
kleine und unspezialisierte Häuser in den Ballungsgebieten, die alles
anbieten und nichts richtig können. Das gilt auch für Städte wie
Düsseldorf. So lange Politik, Kassen und Träger nicht den Mut haben,
solche wirtschaftlich und qualitativ schlechten Häuser zu schließen,
hat das System insgesamt keine Chance zu gesunden.
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