Iraks Ministerpräsident al-Maliki sollte die
Chance nutzen, die ihm westliche Staaten, der Iran und sogar Israel
bieten. Bildet der Regierungschef in Bagdad keine Einheitsregierung,
muss es ein anderer irakischer Politiker tun. Das sollte al-Maliki in
allen Gesprächen deutlich gemacht werden. Wie sehr der Premier mit
dem Rücken zur Wand steht, macht seine Aussage deutlich, dass der
Irak zwar nicht um die syrischen Luftschläge gegen Isis auf
irakischem Boden gebeten habe, solche Angriffe aber willkommen seien.
Selten sind sich zum Teil verfeindete Mächte so einig wie im Umgang
mit der Miliz »Islamischer Staat im Irak und in Syrien« (Isis) – aus
ganz unterschiedlichen, eigenen Interessen. Isis avanciert zum
Weltfeind Nummer eins und führt zu erstaunlichen Allianzen. Das große
gemeinsame Ziel ist, die Ausweitung des dschihadistischen Feldzugs zu
verhindern. Von Syrien drohen Terroristen in den Libanon
einzusickern. Dort dürften die schiitischen Hisbollah-Milizen viel
schneller und härter auf Isis-Vorstöße reagieren als die irakische
Armee.
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Andreas Kolesch
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