Rheinische Post: Kommentar / Ein bisschen Frieden = Von Holger Möhle

Die Linke hat ihren Frieden von Leipzig. Doch
die Genossen sollten sich nichts vormachen: Es ist bestenfalls ein
bisschen Frieden. Für die zum dritten Mal wiedergewählten Parteichefs
Katja Kipping und Bernd Riexinger bedeutet der Bundesparteitag zwar
Bestätigung, wenn auch mit bröckelnder Rückendeckung. Doch Oskar
Lafontaine, 2007 noch umjubelter Gründungsvorsitzender der damals
gesamtdeutsch vereinten Partei Die Linke, und Sahra Wagenknecht,
heute Co-Fraktionschefin im Bundestag, werden ihre Idee einer linken
Sammlungsbewegung weiter verfolgen. Die Linke kann nicht daran
vorbeisehen, dass auch sie zuletzt einen Teil ihrer klassischen
Klientel an die AfD verloren hat. Wagenknecht und Lafontaine haben
darauf reagiert: mit in der Partei umstrittenen Thesen zur
Flüchtlingspolitik. So bleibt die Linke die Linke – zwei, vermutlich
sogar drei Parteien in einer. Im Osten Volks- und Funktionärspartei,
im Westen Plattform für harte Ideologen. Und dann sind da noch die
Reformer, die die Linke programmatisch gerne weiter entwickeln würden
für ein Bündnis mit SPD und Grünen.

www.rp-online.de

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell