Rheinische Post: Maaßen muss liefern Kommentar Von Martin Kessler

Für Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg
Maaßen wird es eng. Der nüchterne und bislang stets zuverlässige
Spitzenbeamte hat in jüngster Zeit öfter daneben gegriffen. Zuerst
blieben seine Kontakte zur AfD nebulös, dann kam heraus, dass er
einen V-Mann im Umfeld des Breitscheidplatz-Attentäter Anis Amri
verheimlichte. Jetzt bezweifelt er die Echtheit eines Videos, auf dem
mindestens ein Ausländer von Rechtsextremen gejagt wird. Maaßen muss
für seine Behauptung zumindest starke Belege bringen. Sonst ist er in
seiner hohen Stellung im Sicherheitsapparat der Bundesrepublik nicht
mehr tragbar. Bislang hat ihn Innenminister Horst Seehofer gestützt –
auch gegen die Aussagen der Kanzlerin, die klar von Hetzjagden in
diesem Zusammenhang spricht. Der Ruf des Verfassungsschutzpräsidenten
war bislang untadelig. Die gehäuften Fehleinschätzungen und unklaren
Aussagen des obersten Verfassungsschützers führen jetzt zu Zweifeln
an seinem Amtsverständnis. Die auszuräumen, hat Maaßen nicht mehr
allzu viel Zeit.

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