Führende Militärexperten haben gravierende
Fehler des Afghanistan-Einsatzes analysiert und kritisiert, dass Nato
und Bundesregierung noch keine eigenen Lehren aus der Mission gezogen
haben. „Ein so großer Einsatz muss künftig wesentlich besser
koordiniert und geführt werden“, schreiben Wehrbeauftragter
Hans-Peter Bartels, Ex-General Klaus Wittmann und
Bundeswehrverbandschef André Wüstner in einem Gastbeitrag für die in
Düsseldorf erscheinende „Rheinische Post“ (Donnerstagausgabe). Sie
setzen sich darin kritisch mit den wechselnden Zielen der Mission
auseinander. „Warum gab es nicht von Anfang an ein
Versöhnungskonzept, sondern erst nach vielen Jahren die Suche nach
gemäßigten Taliban?“, fragen Bartels, Wittmann und Wüstner. Sie
berufen sich auf einen vertraulichen Workshop mit hochrangigen
Experten, bei dem „Klartext geredet“ worden sei. Kritik üben sie an
der mangelnden personellen und finanziellen zivilen Unterstützung:
„Das zivile Personal blieb immer knapp, von Beamten des Auswärtigen
Amtes bis zu Polizeiausbildern, und die zivilen Mittel standen lange
in einem bemerkenswerten Missverhältnis zum militärischen Aufwand.“
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