Die Bundesregierung wird Griechenland nach
Auffassung des Regierungsberaters Clemens Fuest einen Teil seiner
Schulden erlassen müssen. „Es ist seit Langem klar, dass ein Teil der
vergebenen Kredite nicht zurückgezahlt wird“, sagte das Mitglied im
wissenschaftlichen Beirat des Finanzministeriums der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe). „Diejenigen in
den europäischen Institutionen und in der deutschen Politik, die
beharrlich das Gegenteil vertreten, tun sich verständlicherweise
schwer damit, zuzugeben, dass ihre Position nicht haltbar ist“, sagte
Fuest, der im März Chef des Mannheimer Zentrums für Europäische
Wirtschaftsforschung wird. „Es ist klar, dass ein Forderungsverzicht
Deutschlands kommen muss. Die Frage ist nur, wann“, betonte
Oxford-Ökonom. Deutschland müsse gleichzeitig aber darauf bestehen,
dass Griechenland alle Möglichkeiten ausschöpfe, seine Schulden zu
bedienen. „Da diese Möglichkeiten von der weiteren
Wirtschaftsentwicklung abhängen, wird man mehrfach über
Schuldenerlasse verhandeln müssen“, erklärte Fuest.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621