Der Präses der Evangelischen Kirche im
Rheinland, Manfred Rekowski, hat die umstrittene
Gottesdienst-Arbeitshilfe zum Thema „70 Jahre Staat Israel“
verteidigt. „Eine Distanzierung konnte es nicht geben, denn in der
Sache sehe ich dazu keine Notwendigkeit“, sagte Rekowski der in
Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post (Freitagausgabe): „Für uns
ist wichtig, auch die Seite der Palästinenser zu betrachten. Wir
stehen da zwischen den Stühlen, und das ist schwer, aber an dieser
Stelle dürfen wir es uns nicht einfach machen.“ Der Theologe Rainer
Stuhlmann hatte in der Arbeitshilfe geschrieben, für die Juden habe
die Staatsgründung Schutz, Sicherheit, Gerechtigkeit und Frieden
gebracht, für die Palästinenser aber „Vertreibung, Zerstörung, Zwang
und Unrecht“. Der Landesverband der jüdischen Gemeinden Nordrhein
hatte daraufhin eine geplante gemeinsame Israel-Reise mit rheinischen
Kirchenvertretern abgesagt. „Man kann diesen Text nicht als
israel-feindlich verstehen, wenn man in Rechnung stellt, wofür
Stuhlmann steht“, sagte Rekowski. Die Absage bedauerte er: „Für uns
ist das eine traurige Erfahrung und ausgesprochen bitter. Die Reise
wäre eine einmalige Chance gewesen, sich trotz unterschiedlicher
Sichtweisen auf die politische Situation im Nahen Osten menschlich
anzunähern und zu verständigen.“
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