SPD-Chef Sigmar Gabriel hat Gegner des
Mindestlohns als „Schwätzer“ bezeichnet. „Das sind ja
interessanterweise fast immer die gleichen Leute, die uns vor ein
paar Jahren empfohlen haben, die Finanzmärkte zu deregulieren“, sagte
Gabriel der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Samstagausgabe). Das seien keine Ökonomen, sondern Theologen. Sie
verbreiteten nicht volkswirtschaftliche Erkenntnisse, sondern
Glaubenssätze. „Und manchmal sind es auch einfach nur Schwätzer, die
sich nicht vorstellen können, wie es ist, am Ende des Monats mit 700
Euro klarkommen zu sollen.“ Den Sachverständigenrat der
Bundesregierung, die sogenannten Wirtschaftsweisen, kritisierte der
SPD-Chef zudem als lebensfern. „Sachverständige, die ihre Gutachten
an der Lebenswirklichkeit vorbei schreiben, brauchen wir nicht“,
sagte er. „Wer der Politik Ratschläge gibt, darf keine Scheuklappen
haben und muss das Leben kennen. Mal eine Schicht bei Briefträgern im
Winter mitmachen oder mit einer Krankenschwester zur Arbeit gehen,
das wäre vielleicht eine heilsame Konfrontation mit der
Wirklichkeit.“
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