RNZ: Atomnutzung bleibt eine Frage des Risikos

Die Debatte um Flugzeugabstürze auf
Kernkraftwerke ist so alt wie der Anschlag vom 11. September 2001 auf
das World Trade Center. Die gefährliche Lagerung abgebrannter
Brennelemente auf den AKW-Grundstücken wiederum entstammt der
Verbeugung von Rot-Grün vor den Castor-Gegnern. Und auch über
Angriffe aus dem Internet auf Steuerungsanlagen der Meiler wurde
schon viel spekuliert. Gänzlich ausschließlichen kann man keines
dieser Szenarien. Deshalb bleibt die Nutzung der Atomenergie
letztlich eine Abwägungsfrage: Welches Risiko ist eine Gesellschaft
bereit zu tragen. Nach Fukushima ist die Bereitschaft in Deutschland
weitaus geringer als etwa in Japan. Merkel spekuliert vermutlich
darauf, dass das Pendel mit zeitlichem Abstand wieder in die andere
Richtung ausschlägt. Dabei wird das größte Atomproblem derzeit
überhaupt nicht diskutiert: Die Entsorgung des Mülls ist völlig
ungeklärt.

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Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
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