Die Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg)
kommentiert die Verzögerung und Verteuerung bei Stuttgart 21:
„Stuttgart 21 ist ein Projekt, das das Land bewegt hat. Ein
Projekt, das zumindest die Landeshauptstadt nachhaltig verändern
wird. Und trotzdem muss man sich fragen: Ist all diese Aufregung
wirklich nötig, wenn wieder einmal eine Kostensteigerung bekannt
gegeben wird? Oder geht es nur um alte Reflexe, eine gut einstudierte
Show? Denn danach sieht es leider aus.
Ja: 7,6 Milliarden Euro sind sehr viel Geld. Ja: Die Bauzeit
dürfte sich weiter verlängern. Ja: Die Rechnung könnte – gerade
deshalb – am Ende sogar noch höher ausfallen. Doch bislang bewegt
sich diese sogenannte „Kostenexplosion“ bei weitem nicht auf
Augenhöhe mit einer Hamburger Elbphilharmonie, die mit Kalkulationen
gänzlich im luftleeren Raum beworben wurde. Und es geht auch nicht um
bauplanerisches Versagen, wie es am Berliner Hauptstadtflughafen zu
beobachten ist. Sondern es bleibt nachvollziehbar, warum höhere
Auflagen und damit einhergehende Verzögerungen nicht spurlos an der
Bilanz dieses Mammutbaus vorbeigehen können.
Der Streit darum, wer die Rechnung begleichen muss, ist trotzdem
wichtig. Aber jedem sollte bewusst sein, dass ein Abbruch keine
sinnvolle Option ist. Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn hat das
erkannt – und plant lieber die Zukunft seiner Stadt.“
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