Die Rhein-Neckar-Zeitung kommentiert die neuen
Hilfszusagen der Bundesregierung für Ostafrika: „Eben noch hatte Dirk
Niebel das „politische Schaulaufen“ abgelehnt. Nun ist der
Entwicklungshilfeminister selbst der Verlockung der großen Zahl
erlegen: 118 weitere Millionen Euro für Ostafrika! Zusätzlich zu den
33 Millionen, die Berlin schon versprochen hat. Und den rund 60
Millionen, die es über EU und Weltbank zahlt. Nicht zu vergessen die
90 Millionen deutscher Privatspender. Die Sammlung zeigt: Wenn in der
Katastrophenhilfe mit Millionen hantiert wird, wird es schnell
unübersichtlich. Was ist wirklich neu und was längst eingeplant, was
ist Nothilfe und was langfristige Förderung? Niebel hat Recht: Ein
Wettbewerb der Versprechungen hilft niemandem – außer dem eigenen
Image. Es geht darum, dass die versprochene Hilfe erstens wirklich
fließt, zweitens bei den Bedürftigen ankommt und drittens mehr als
die akute Not lindert, sondern die Menschen auch für die nächste
Dürre wappnet. Denn die wird kommen. Der neue deutsche Fokus auf
langfristige Entwicklung von Landwirtschaft und Infrastruktur ist
also richtig. Niebel sieht in Kenia, dass sich mit einem halbwegs
funktionierenden Gemeinwesen Naturkatastrophen einigermaßen
bewältigen lassen. Und genau das wird in Somalia noch eine Weile ein
Problem bleiben.“ (Daniel Bräuer)
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