In der Ukraine setzt der Winter ein und damit
bekommen 200.000 Menschen im Konfliktgebiet Ostukraine zu Krieg und
Armut einen weiteren Gegner hinzu: die Kälte.
Während die Weltgemeinschaft sich mit der Frage beschäftigt, ob es
zu einem neuen Krieg zwischen der Ukraine und Russland kommt, geht es
für viele Menschen in der Ostukraine ums nackte Überleben. „Fast die
Hälfte der Menschen auf dem Land und ein Drittel der Stadtbevölkerung
sind nicht ausreichend für den Winter vorbereitet“, sagt Andrij
Chuprikov, Leiter der SOS-Kinderdörfer in der Ukraine. „Vor allem für
die Kinder ist das eine Katastrophe! Tausende Jungen und Mädchen im
Konfliktgebiet leben mit ihren Familien derzeit in desolaten Häusern,
in denen sie kaum vor Nässe und Kälte geschützt sind“, so Chuprikov
weiter. 40.000 Häuser in der Ostukraine seien durch die
Kampfhandlungen beschädigt worden, täglich würden es mehr. „Es zieht
durch Fenster und Türen. Um bei Temperaturen bis zu 15 Grad minus
nicht zu erfrieren, investieren die Familien ihr ganzes Geld für
Holz, Kohle oder Gas, da bleibt nichts mehr für Lebensmittel oder
Kleidung übrig – schon jetzt müssen viele Menschen hungern!“
Aufgrund des bereits viereinhalb Jahre andauernden Konfliktes
liege die Wirtschaft in der Region nahezu brach, mit Einbruch des
Winters würden zusätzlich viele Beschäftigte in der Landwirtschaft
ohne Arbeit und Einkommen dastehen. Zudem lasse die krisenbedingte
Inflation die Kaufkraft Löhne schwinden, „viele Familien fristen
heute ein erbärmliches Leben“, sagt Chuprikov. Und: „Es war auch in
den letzten Jahren hart, aber damals hatten viele Menschen noch das
Vertrauen, dass der Konflikt ein baldiges Ende nimmt. Jetzt haben die
meisten Menschen die Hoffnung verloren.“
Erschwerend käme hinzu, dass vor allem die Siedlungen auf dem Land
teilweise weit abgelegen und im Winter von jeglicher Versorgung oder
Unterstützung abgeschnitten seien. Die Situation der Kinder ist
tragisch. „Nach vier Jahren nicht endender Gewalt, unzureichender
Versorgung und ständigem Stress sind sie körperlich wie psychisch
stark angeschlagen“, sagt Chuprikov.
Die SOS-Kinderdörfer haben seit Ausbruch der Konflikte gemeinsam
mit anderen Organisationen zahlreiche Häuser in der Krisenregion
renoviert und betroffene Familien mit Decken, Kleidung oder
Heizkörpern versorgt. Die Hilfsorganisation stellt außerdem sicher,
dass Kinder und Familien in abgelegenen Gebieten in Notsituationen
Unterstützung bekommen.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Boris Breyer
Medienkommunikation
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-287
E-Mail: boris.breyer@sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de
Original-Content von: SOS-Kinderdörfer weltweit, übermittelt durch news aktuell