Der Umweltforscher Ernst Ulrich von Weizsäcker (80) hält manchen
Ziele der Klima-Aktivistin Greta Thunberg für nicht realisierbar. „An manchen
Stellen verlangt Greta Thunberg Dinge, die in einer Demokratie nicht
durchsetzbar sind, sonst erleben wir so etwas wie Frankreich mit den
Gelbwesten“, sagte der frühere Co-Vorsitzende des Club of Rome im Interview mit
dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Samstag-Ausgabe). Thunberg hatte
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kritisiert wegen ihres
Kompromisses bei der Verteuerung der CO2-Emissionen. „Physikalisch ist Gretas
Kritik richtig. Politisch nicht“, so der Physiker. „Klimapolitik muss für Bürger
tragbar sein, so dass sie mitmachen.“ Im Juni seien in Deutschland ehrgeizige
Ziele in der Klimapolitik präsentiert worden, danach habe die AfD im Osten eine
Verdoppelung ihrer Stimmen erlebt. „Bei einer AfD mit 30 Prozent im Bund wird
unser Land handlungsunfähig. Ich finde Greta großartig, manche Forderungen sind
aber nicht durchsetzbar“, sagte Von Weizsäcker.
Den Kohleausstieg ohne Wohlfahrtsverlust hält der Neffe des früheren
Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker aber für möglich. „Es geht ohne Kohle,
kein Zweifel“, sagte er der Zeitung. Photovoltaik und mögliche
Effizienzsteigerungen seien ausreichend für die Energiewende.
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