Pflege-WG statt Altenheim – mit neuen Wohnformen
will Ministerin Steffens zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Alte
Menschen wollen möglichst lange daheim leben, zudem werden
Pflegeheime in einer alternden Gesellschaft zu teuer. Ambulante
Dienste und selbst organisierte Wohngemeinschaften sollen Kosten
sparen und dem Selbstbestimmungsrecht der Pflegebedürftigen Rechnung
tragen. Aber wie wird sichergestellt, dass der weitgehende Verzicht
auf bauliche Standards für „Alten-WGs“ nicht zum Pflege-Dumping
führt? Und wer pflegt, wenn auf die ständige Anwesenheit einer
Fachkraft verzichtet wird? Die Vision vom gemeinsamen Altern wird zur
Illusion, wenn die Hilfsbedürftigkeit zunimmt. Ambulante Dienste sind
wichtig, um lange daheim zu leben. Dass bei einer Verdopplung der
Zahl der Pflegebedürftigen aber auf mehr stationäre Heime verzichtet
werden kann, dürfte ein unerfüllter Wunsch bleiben.
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