WAZ: Computer erhöht Chancengleichheit – Kommentar von Andreas Böhme

Experten sind in Sorge. Junge Leute gucken immer
weniger ins Fernsehen. Klappen lieber ihr Laptop auf und gehen
online. Versenden alberne Bilder, schreiben belanglose Dinge, gucken
lustige Videos oder laden gar illegal Musik herunter. Aber wenn sie
einer fragt, wann denn – nur als Beispiel – der erste Punische Krieg
zu Ende gegangen ist, dann haben viele keine Antwort. Das sagt
jedenfalls der neue Kinder- und Jugendbericht und spricht von
„digitaler Ungleichheit“, die vor allem bildungsferne Jugendliche
trifft. Das ist Quatsch. Genau das Gegenteil ist der Fall. Gerade
durch das Internet sind die Chancen der Mädchen und Jungen im 21.
Jahrhundert so gleich wie nie zuvor. Noch nie war es so einfach, an
Informationen zu kommen. Man muss nur wollen. Es will eben nur nicht
jeder. Es wollte früher ja auch nicht jeder in die Stadtbücherei
gehen, wenn in der Schule ein Referat anstand. Es liegt also nicht am
Internet, wenn der eine oder andere nicht mehr mitkommt. Höchstens an
falscher Erziehung.

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