Wir haben uns an die guten Nachrichten gewöhnt:
Monatlich meldet die Arbeitsagentur neue Höchststände für die Zahl
der Beschäftigten. Dass aber 43 Prozent der Arbeitslosen bereits
länger als ein Jahr ohne Job sind, geht in den Erfolgsberichten
unter. Die Wahrheit für die meisten Betroffenen ist bitter: einmal
Hartz IV, immer Hartz IV. Während die Berliner Koalitionäre über
Mindestlohn, Fachkräftemangel und Betriebsrenten streiten, stehen
Langzeitarbeitslose oft ohne Qualifizierungen oder Umschulungen im
Abseits. Viele Hartz-IV-Empfänger verfügen über eine geringe oder
keine Ausbildung. Der von den Wohlfahrtsverbänden geforderte Aufbau
eines mit Steuergeld finanzierten sozialen Arbeitsmarktes ist nicht
zu leisten. Dass der Bund aber die Mittel der Eingliederungshilfen um
fast die Hälfte gesenkt hat, ist ein Skandal. Je länger die Politik
abwartet, desto teurer wird die wachsende Langzeitarbeitslosigkeit.
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