Wie es um die Stärke einer Gesellschaft steht, das
bemisst sich auch an ihren Rändern. Genau dort also, wo die rund
25.000 Menschen zu finden sind, die in NRW als wohnungslos gelten.
Das sind Menschen, die kein eigenes Bett haben, stattdessen in
Dauerschlafstellen oder Sammelunterkünften nächtigen müssen. Seit
2011 ist die Zahl der gemeldeten Wohnungslosen um 60 Prozent
gestiegen. Selbst wenn ein Teil der Steigerung auch darauf
zurückzuführen sein dürfte, dass Betroffene heute eher die
Hilfsangebote kennen – die hohe Zahl der Wohnungslosen ist gerade
angesichts der wirtschaftlichen Kraft, die unser Land prägt,
skandalös.
Immerhin: NRW schaut hin. Es ist das einzige Bundesland, dass
überhaupt eine Statistik über Wohnungslose führt und so auf
Entwicklungen reagieren kann. Das gilt es dann auch zu tun: Als
Hauptgrund für die steigende Wohnungslosigkeit bezeichnen
Sozialverbände den erheblichen Mangel an günstigen Wohnungen trotz
zunehmender Verarmung. In NRW ist der Bestand an Sozialwohnungen seit
der Jahrtausendwende massiv eingebrochen. Das gilt es aufzufangen,
damit denjenigen, die selbstständig leben können, dies auch
ermöglicht wird.
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