Es wäre naiv zu glauben, bei der Bundestagswahl gehe
es allein um den fairen Wettstreit für das beste politische Programm.
Denn natürlich spielen auch die Spitzenkandidaten eine entscheidende
Rolle – mit ihren Stärken und Schwächen. Und natürlich analysieren
sowohl Union als auch SPD die Schwachstellen des jeweiligen
Gegenkandidaten, um Angriffspunkte zu finden. So gehen auch Konzerne
oder Bundesliga-Vereine vor, die sich dem Wettbewerb stellen müssen.
Soweit sich diese Schwachstellen-Analyse auf politische Themen
bezieht, ist das Vorgehen durchaus legitim. Völlig anders sieht das
aus, wenn es ins Persönliche geht. Wohin es führt, wenn der
politische Gegner Gerüchte aus dem Privatleben streut und Rufmord
betreibt, das haben die staatserschütternde Barschel-Affäre in den
80er-Jahren gezeigt und jüngst die Schmutzkampagne von Trump.
Angesichts der guten Umfragewerte für Martin Schulz liegen bei der
Union die Nerven offenbar blank. CDU-Chefin Angela Merkel sollte ein
Machtwort sprechen, um eine Schlammschlacht zwischen den
Noch-Koalitionären von vornherein zu unterbinden. Die Hetze der
Ultrarechten wird abstoßend genug.
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