Am Anfang steht der Selbstbetrug. Wenn ein
Shopping-Center am Stadtrand geplant wird, reden sich
Kommunalpolitiker gerne ein, dies werde auch die darbende City
beflügeln. Irgendwie. Wo Gewerbesteuern und Prestige locken, muss man
sich eben manches Argument zurechtbiegen. Tatsächlich haben all die
vielen verkehrsgünstig gelegenen
Möbelhaus-Baumarkt-Schuhgeschäft-Supermarkt-Ensembles den Niedergang
der Innenstädte eher beschleunigt. Bei sinkenden Einwohnerzahlen und
stagnierenden Pro-Kopf-Ausgaben verlieren Fußgängerzonen, Umwelt und
die weniger mobilen Alten. Dass Rot-Grün nun über die Landesplanung
die lokale Gedankenlosigkeit bei der Ausweisung immer neuer
Gewerbegebiete beenden will, ist richtig. Damit ist es leider nicht
getan. Parkplätze, Sortimente, Erreichbarkeit – für die
Wiederbelebung der Innenstädte braucht es jedoch noch viel
Gestaltungsfantasie.
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