Es ist gerade einen Monat her, als sich im
Düsseldorfer Landtag ungewöhnliche Szenen abspielten: Rote, Grüne und
Schwarze herzten und lobten einander. Der historische Schulkonsens
der ungewöhnlichen Allianz aus SPD, CDU und Grünen hat die
jahrzehntelange ideologische Frontstellung der Bildungspolitiker
beendet. Die neue Sekundarschule ist der größte gemeinsame Nenner
zwischen den Anhängern des Credos vom „Längeren gemeinsamen Lernen“
und den Verteidigern des Gymnasiums als höherer Schule. Die rege
Nachfrage der Kommunen nach der Sekundarschule zeigt, wie sehnsüchtig
man an der Basis auf eine konzeptionelle Antwort auf
Herausforderungen wie den demografischen Wandel oder das
Hauptschulsterben gewartet hat. Doch die eigentliche Arbeit geht
jetzt erst los. Die Sekundarschule muss ins bestehende Angebot der
Kommunen integriert, von den Eltern dauerhaft akzeptiert und durch
die Lehrerkollegien mit Leben gefüllt werden. Von praktischen
Problemen bei Verbundmodellen über Stadtgrenzen hinweg ganz zu
schweigen. So bleibt das Gefühl: Der historische Schulkonsens steht
erst vor seiner Bewährungsprobe.
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