WAZ: Gewerkschaft der Polizei warnt vor Waffen aus 3D-Druckern

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnt davor, dass
Käufer von 3D-Druckern bald mit ihren Geräten scharfe und auch
tödlich wirkende Pistolen bauen können und somit in den Besitz
illegaler Waffen gelangen. GdP-Vize Arnold Plickert sagte der WAZ
(Samstagausgabe), Tests der österreichischen Polizei hätten gezeigt,
dass die Hightech-Drucker in der Lage seien, in 30 Stunden auch eine
Plastikpistole und die dazu gehörige 9-mm-Patrone zu produzieren.

Plickert sieht „Handlungsbedarf“ und fordert, die Herstellung
solcher Waffen unter Strafe zu stellen und auch über eine
Registrierpflicht für Käufer von 3D-Druckern nachzudenken.

„Wir haben viele, die heute noch weder legal noch illegal an eine
Waffe kommen“, sagte er der Zeitung. „Das könnte bald anders sein.
Ungeübte können sich mit der Waffe aus dem Drucker zunächst selbst
gefährden. Es gibt auch ein großes Potenzial für allgemeine
Kriminalität wie Raubdelikte. Außerdem werden unsere Kollegen im
Einsatz viel stärker gefährdet sein.“ Besonders betroffen sei aber
die Luftsicherheit: „Die Sicherheitssysteme an den Flughäfen erkennen
die mitgeführte Plastikwaffe nicht, und die noch nicht
zusammengebauten Plastikteile sehen für Sicherheitskräfte wie der
Spiel-Ärztekoffer eines Kindes aus“, sagte Plickert.

Der österreichische Testbericht hat auch die Bundesregierung
aufgeschreckt. In der Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion im
Bundestag heißt es dazu, das Bundeskriminalamt plane „mit hoher
Priorität“ selbst Tests mit 3D-Druckern. Diese würden im Augenblick
beschafft. So soll geprüft werden, wie leicht es fällt, „ohne
besondere Fachkenntnis“ Waffen und Munition nach Anleitungen
herzustellen, die im Internet kursieren.

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