Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul
dürfte als alter politischer Hase geahnt haben, welche Reaktionen
seine „Sicherheitspartnerschaft“ mit der Logistik- und Taxi-Branche
hervorrufen würde. „Haben wir immer so gemacht“, rufen die einen.
„Übertragung von polizeilichen Aufgaben auf Privatpersonen“, unken
die anderen.
Dabei entstaubt Reul mit seiner Initiative „Kommissar Brummi“ im
Grunde nur das, was in unserer Smartphone-Gesellschaft verloren zu
gehen droht: Wenn etwas Verdächtiges oder Ungewöhnliches passiert,
kommt es nicht zuallererst auf den originellen Schnappschuss für die
sozialen Netzwerke an, sondern auf den sachdienlichen Hinweis an die
Polizei. Berufskraftfahrer, die häufiger unterwegs sind und mehr
sehen als andere, systematisch für die Fahndungsarbeit zu
sensibilisieren, ist dabei nicht die schlechteste Idee.
Man kann das als überflüssige „Shownummer“ abtun. Beim Blick in
die weiterhin traurige Kriminalitätsstatistik Nordrhein-Westfalens
sollte jedoch jede Initiative willkommen sein – zumal diese
Präventionsmaßnahme ausnahmsweise mal nichts kostet.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell