Ein Haufen Zahlen alleine sagt noch nicht viel aus.
Und so kann man den zweiten Integrationsbericht der Bundesregierung
lesen, wie man mag. Als Erfolgsgeschichte – mehr Menschen mit
Migrationshintergrund finden einen Job oder Ausbildungsplatz, machen
hochwertige Schulabschlüsse, schicken ihre Kinder in die Kita. Oder
als Bericht des Scheiterns. Schließlich hinkt diese Gruppe, zu der
immerhin mehr als 16 Millionen in unserem Land lebende Menschen
zählen, immer noch in allen Bereichen hinterher. Es wird immer Leute
geben, die keine Lust haben, dazuzugehören, mitzugestalten,
aufzusteigen. Schlimm ist aber, und das ist eines der wichtigsten
Ergebnisse der Studie, dass es viele trotz großer Anstrengung nicht
schaffen. Sie scheitern daran, dass ihr ausländischer Abschluss nicht
anerkannt wird, kommen nicht weiter, weil ihnen soziale Netzwerke
fehlen oder werden nicht eingestellt, weil viele Arbeitgeber Bewerber
mit fremd klingendem Namen erst gar nicht zum Gespräch bitten. So
stoßen selbst Hochqualifizierte oft an gläserne Decken. Mangelnde
Chancengleichheit und Diskriminierung sind Zustände, die sich ein
Möchtegern-Einwanderungsland nicht leisten darf.
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