Der Potsdamer Klimaökonom Ottmar Edenhofer wirft der
Bundesregierung schwere Versäumnisse bei der Umsetzung der
Energiewende in Deutschland vor: „Wir haben den Beschluss gefasst,
aus der Kernenergie auszusteigen. Aber wir haben noch kein Konzept
dafür, wie wir die Wende vorantreiben“, sagte er den Zeitungen der
WAZ Mediengruppe. Der stellvertretende Direktor des Potsdam Instituts
für Klimafolgenforschung kritisierte konkret, dass auch ein Jahr nach
dem Beschluss zum Atomausstieg noch immer wesentliche Fragen zu
Netzausbau und fossilen Ersatzkraftwerken unbeantwortet seien. „Statt
hehre Ziele zu verkünden, müssen wir sagen, wie wir es umsetzen
wollen“, sagte Edenhofer. „Wir sind im vergangenen Jahr kaum
vorangekommen.“ Der Ökonom hält den Umbau der Energieversorgung für
eine Chance. Nordrhein-Westfalen spiele bei der deutschen
Energiewende eine zentrale Rolle: „Die Technik-Innovationen der
Zukunft, insbesondere bei Energiespeichern oder Stromnetzen, werden
auch aus dem Ruhrgebiet kommen.“ Zur Energiewende und zum Schutz des
Klimas gebe es keine Alternative. Edenhofer:“Leider gibt es immer
noch Menschen, die so tun, als ob wir einfach immer so weiter machen
könnten wie bisher. Wir sollten die Ladenhüter-Debatten aus den 80-er
Jahren beenden.“
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