WAZ: Kollege, mach doch mal Pause. Kommentar von Matthias Korfmann zu Stress

Jeder vierte Arbeitnehmer arbeitet sich also krank
oder riskiert seine Gesundheit. Umgekehrt heißt das (ein kleiner
Trost), dass drei von vier Berufstätigen offenbar nicht in Gefahr
sind, sich zu überarbeiten. Wer sind nun diese 25 Prozent, die sich
keine Pausen gönnen? Jeder von uns wird spontan zwei, drei dieser
Unermüdlichen nennen können. Der eine fürchtet um seinen Job, die
andere will unbedingt Karriere machen, ein weiterer ringt um
Anerkennung. Eines eint sie: Sie malochen, bis sie umfallen, und
anschließend muss man sie wieder aufpäppeln. Die Idee, dass Chefs
erreichbare Ziele setzen sollten, klingt gut. Das Leben lehrt aber,
dass sich Chefs schnell an die Leistung der Unermüdlichen gewöhnen.
Sie wünschen sich dann, dass alle so wären. Achten wir also selbst
auf die, die gefährdet sind. Schließen wir mit ihnen eine
Zielvereinbarung, die nicht immer gilt, aber immer mal wieder:
Kollege, mach Pause!

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