WAZ: Krebs und Kleinkrämerei – Kommentar von Wilfried Goebels

Neben der verbesserten Früherkennung ist es vor
allem den spezialisierten Krebszentren zu verdanken, dass die
Diagnose „Krebs“ nicht hoffnungslos machen muss. Vor diesem
Hintergrund wirkt der kleinkrämerische Streit über Fördergelder
deplatziert. Ministerium und Krebsgesellschaft sollten im Sinn der
Patienten einen Schlussstrich unter ihre Fehde ziehen.

Der Verdacht, dass die Krebsgesellschaft die nahe Bundestagswahl
nutzt, um ihre finanziellen Interessen durchzusetzen, drängt sich
auf. Gleichzeitig muss sich Ministerin Steffens nicht zum ersten Mal
ein gestörtes Verhältnis zum Dialog attestieren lassen. Der Vorwurf
aber, die Ministerin würde die Menschen mit Krebs mit ihrem Schicksal
allein lassen, ist beleidigend und geht zu weit. Die
Krebsgesellschaft leistet hervorragende Arbeit bei Früherkennung und
Behandlung. Wenn Förderanträge Mängel aufweisen, müsste bei gutem
Willen ein Anruf genügen, um die Probleme auszuräumen. Beide Seiten
sollten verbal abrüsten.

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