Der Begriff von der inneren Sicherheit ist
vielleicht nirgendwo zutreffender, als wenn es um den Schutz der
eigenen Wohnung, um den Schutz des Privatesten geht. Wenn der Staat
nicht alles dafür tut, um diesen zu gewährleisten, hat er ein
Legitimationsproblem. Denn das gehört zu seinen Kernaufgaben. Wundert
es, dass die Menschen in Deutschland sich vor Einbruch mehr fürchten
als vor Terror? Nein, es ist naheliegend. Und wer je Opfer eines
Einbruchs war, der weiß, wie tief sich das Gefühl der Ohnmacht in die
Seele graben kann.
Es ist wohlfeil, wenn Polizeifunktionäre immer wieder zusätzliches
Personal fordern. Aber falsch ist es nicht: Einbrüche werden in
vielen Behörden zwangsläufig nur noch verwaltet. Es braucht aber
dringend eine intensive Tatortbegutachtung und Nachbetrachtung, um
Lagebilder anzufertigen, Systematiken zu erkennen und dann auch
erfolgreicher zuzuschlagen. Das verlangt viel Kleinarbeit und Geduld
– und Zeit, die der Polizei bei ihren mannigfaltigen Aufgaben kaum
bleibt.
Natürlich ist es auch an Haus- und Wohnungsbesitzern, nicht erst
in Sicherheit zu investieren, wenn es zu spät ist. Aber der Staat
wird sich den Kampf gegen Einbruchskriminalität mehr kosten lassen
müssen.
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